Diplomatischer Pressedienst

Vienna calling    Mehr Information …

 
 

Geeint für eine gerechte Welt

Das BRICS-Gipfeltreffen in Südafrika am 22.-24. August hat zurecht großes Echo in den österreichischen Medien gefunden, begleitet aber mit irreführenden Bewertungen im Sinne einer gegen den Westen gerichteten Vereinigung, eine Art „Anti-G7“. Da Russland ab 1. Jänner 2024 den Vorsitz in der erweiterten um sechs neue Mitglieder BRICS-11 übernimmt, erlaube ich mir prinzipielle Fragen klarzustellen.

Die BRICS ist grundlegend gegen niemanden gerichtet. Es ist eine Vereinigung souveräner aufstrebender Länder, die sich die Gestaltung einer gerechteren multipolaren Weltordnung, sowie die Festigung der globalen Sicherheit als primäres Ziel gesetzt haben. Alle Mitgliedstaaten stehen für die maßgebliche Rolle der UNO und des Völkerrechts, sowie die Unzulässigkeit der einseitigen Druckmittel, von wem auch immer sie kommen.

Gerne und oft wird auch darüber gelästert, wie unterschiedlich die BRICS-Mitgliedstaaten und ihre Interessen seien. Solcher Blickwinkel erscheint mehr als inkorrekt. In der Vielfalt von BRICS Staaten liegt die besondere Kraft, wenn sie denn dem Allgemeinwohl dient und sich nicht blind dem Diktat eines einzigen Zentrums im Westen auch im Sinne des Neokolonialismus unterwirft. Was es in der BRICS sicherlich nicht gibt, ist die absolute Vorherrschaft des Stärkeren. Alle Länder sind im wahrsten Sinne des Wortes gleichberechtigt. Ein tiefer Unterschied besteht auch darin, dass die Bestrebungen und die Arbeit in der BRICS-Runde nach konstruktiver und nicht konfrontativer Agenda ablaufen, ohne Abgrenzung und unter Berücksichtigung der Interessen aller Mitgliedstaaten. Also Freundschaft und Zusammenarbeit nicht gegen jemanden, sondern für eine gemeinsame Weltanschauung, die Vorstellung von einer gerechteren Weltordnung.

Die BRICS hat ihre Beständigkeit und Nützlichkeit bewiesen und sich zu einer strategisch gerichtete Partnerschaft entwickelt, die auf drei Säulen ruht – Politik und Sicherheit, Wirtschaft und Finanzen, Kultur und humanitäre Verbindungen.

Das Gewicht der BRICS ist nicht mehr zu übersehen: die 2006 ins Leben gerufene Vereinigung wird nach der neuesten Erweiterung bereits elf bedeutende Länder zählen – das sind mehr als 30% der Erdoberfläche, mehr als 40% der Weltbevölkerung, 37% des gesamten BIPs. Für viele ist die BRICS gerade die positive treibende Kraft, die zu einer Festigung der Solidarität zwischen Ländern des globalen Südens und Ostens beiträgt. Eben deshalb sind weit über zwanzig Kandidaten-Länder an einem Beitritt interessiert, und der Erweiterungsprozess wird fortlaufend fortgesetzt.

Heute gewinnt die Partnerschaft innerhalb der BRICS an Dynamik. Die Vereinigung bietet der Welt kreative, zukunftsweisende Initiativen, die darauf gerichtet sind, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, die Ernährungs- und Energiesicherheit zu gewährleisten, ein gesundes Wachstum der Weltwirtschaft sicherzustellen, Konflikte zu lösen und den Klimawandel zu bekämpfen. Die Abschlusserklärung des Gipfels in Johannesburg enthält insgesamt 94 Punkte, es lohnt sich hinzublicken.

Der Vorsitz Russlands in der BRICS 2024 wird unter dem Motto „Festigung des Multilateralismus für eine gerechte globale Entwicklung und Sicherheit“ stehen. Zu unseren Schwerpunkten gehören dabei die Terrorismusbekämpfung, die Bekämpfung von Geldwäsche und Rückführung von verbrecherischen Aktiva. Dazu kommt auch die Partnerschaft in den Bereichen Wissenschaft und Innovation, Gesundheit und Bildung.

Russland ist bereit auch weiterhin eine enge umfassende Zusammenarbeit mit allen Partnern in der Vereinigung fortzusetzen – für eine bessere Welt.

Man kann bereits auf den nächsten BRICS-Gipfel in Kasan im Herbst 2024 gespannt sein!

 
Nach oben scrollen, Scroll to top