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Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not

Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, zeigt ab 31. Jänner 2024 die Ausstellung „Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not“. Die Ausstellung beleuchtet die universellen Herausforderungen, denen die Menschheit angesichts von Gewalt, Krankheit, Armut, Depression oder Katastrophen gegenübersteht. Leid und Not können jede*n treffen, auf Hilfe ist jeder Mensch irgendwann angewiesen. Die Ausstellung zeigt künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Thema, historische Objekte und stellt Personen und Institutionen vor, die trotz ihrer bedeutenden Beiträge zum Allgemeinwohl weitgehend in Vergessenheit geraten sind.

Georg Ehrlich - Der Blinde und der Lahme (Foto: Kunsthandel Widder)

Wien als Zentrum medizinischer Fürsorge seit dem 19. Jahrhundert

Ausgehend von den jüdischen Geboten unternimmt die Ausstellung einen Rundgang durch Wien als Zentrum medizinischer Forschung und Ort psychologischer sowie sozialer Fürsorge vom 19. Jahrhundert bis heute. Dabei werden bedeutende Leistungen von jüdischen Ärzt*innen ebenso reflektiert wie die oft vernachlässigte Geschichte von Frauen als Mütter, Hebammen, Krankenschwestern und sozialen Fürsorgerinnen. Die Schau würdigt historische Persönlichkeiten aus der Wiener Stadtgeschichte wie Sigmund Freud, Julius Tandler, Margarete Hilferding oder Henriette Weiss, die bedeutende Care-Institutionen begründeten oder leiteten.

Die Bedeutung von „Care“ im Nationalsozialismus

Während der Zeit des Nationalsozialismus stellte Care-Arbeit für die jüdische Bevölkerung eine enorme Herausforderung dar. Das NS-Regime zerstörte lange gewachsene Strukturen und schränkte die Arbeit jüdischer Ärzt*innen drastisch ein. Die jüdische Bevölkerung war nicht nur medizinisch, sondern auch psychologisch und sozial stark unterversorgt. Trotz lebensgefährlicher Bedingungen bemühten sich jüdische Fürsorgeeinrichtungen inmitten dieser Extremsituation für die Gemeinschaft zu sorgen. Nach dem Krieg übernahmen internationale jüdische Hilfsorganisationen die Versorgung der Überlebenden. Interkonfessionelle wie supranationale Aspekte werden als Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg betont.

Globale Herausforderungen für Care

Angesichts der Dringlichkeit globaler Herausforderungen wie Krieg, Terror und Klimakatastrophen betont die Ausstellung die Notwendigkeit, das Trennende zu überwinden und das Einende als das Prinzip in der Bekämpfung des globalen Elends zu erkennen. Denn auch heute sind menschliche Empathie und Solidarität unentbehrlich für ein friedliches Zusammenleben. Während die medizinische Wissenschaft allgemein als Grundlage für Heilung angesehen wird, sind andere Bereiche des Caring bis in die Gegenwart aus der öffentlichen Wahrnehmung ausgeblendet – dabei sind es gerade sie, die die Welt im Innersten zusammenhalten.

Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not

ist von 31. Jänner 2024 bis 1. September 2024 im Jüdischen Museum Wien Dorotheergasse, einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Zu der von Caitlin Gura und Marcus G. Patka kuratierten und von Bienenstein visuelle Kommunikation und Gerhard Veigel, Museums- und Ausstellungsservice gestalteten Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 29,90 € im Residenz Verlag mit umfassenden Beiträgen mit neuen Einblicken von Domagoj Akrap, Herwig Czech, Gerhard Langer, Elisabeth Malleier, Ilse Reiter-Zatloukal, Klaus Taschwer,

Weitere Informationen unter www.jmw.at oder info))This is for spamprotection, please remove!((@))This is for spamprotection, please remove!((jmw.at.

 
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