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Die Türkische Republik Nordzypern

Das Land

Die Insel Zypern liegt im östlichen Mittelmeer. Im Norden liegt die türkische Küste, im Osten Syrien, der Libanon und Israel und im Süden Ägypten. Seit 1974 ist die Insel in einen nördlichen und südlichen Teil geteilt. Während die Menschen im Süden hauptsächlich von Achäern, Dorern und Byzantinern abstammen und auch griechisch sprechen, besteht die Bevölkerung des Nordens aus türkischen Zyprern, die während der Herrschaft des Osmanischen Reiches (1571 - 1878 n.Chr.) eingewandert sind und auch die türkische Sprache sprechen. Der Flächenanteil des Nordens beträgt 30% der Gesamtfläche. Beherrscht wird er von dem Beschparmak, einem Gebirgszug, der sich fast auf der ganzen Länge der Insel hinzieht und nur von einem schmalen Gürtel an der Küste vom Meer getrennt ist. Südlich schließt sich die Mesarya an, eine fruchtbare Ebene, durch die sich die Grenze zum Süden zieht. Die Hauptstadt Lefkoscha (Nicosia), geteilt wie das ganze Land, liegt auf dieser Ebene, nur 26 km von der Nordküste entfernt. Die Innenstadt ist von einem vollständig erhaltenen venezianischen Befestigungsring umgeben; innerhalb dieser Mauern befinden sich auch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten aus byzantinischer, venezianischer und türkischer Zeit.

 

Der Norden

Der Katzensprung an die Küste führt über einen kleinen Paß des Gebirges nach Girne (Kyrenia), dessen bezaubernder Hafen mit seinem dräuenden Kastell viele Reisende zu einer kleinen Pause in einem der zahlreichen Restaurationsbetriebe einlädt. An dieser Küste befinden sich auch die meisten Hotelanlagen - der erste Blick am Morgen auf Meer und Gebirge ist immer wieder hinreißend! Auf dem Beschparmak liegen drei Kreuzritterburgen, an dem Pass nach Girne St. Hilarion, etwas östlich davon Buffavento und weiter am Ende des Gebirges Kantara. Sehenswert ist das zwischen St. Hilarion und Buffavento an den Hang geschmiegte gotische Kloster Bellapais.

 

Der Osten

Die gut ausgebaute Straße führt wieder, an Buffavento vorbei, über das Gebirge nach Gazimagusa an der Ostküste, das allgemein aber noch mit seinem alten Namen Famagusta bezeichnet wird. Diese Hafenstadt, die von einer gewaltigen venezianischen Befestigungsanlage (Othello-Turm!) umgeben ist, zeichnet sich durch 365 z.T. verfallene Kirchen im gotischen Stil aus. Die frühere Nikolaus-Kathedrale aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, die jetzige Lala Mustafa Pascha-Moschee, ist eines der prächstigsten Beispiele der französischen Gotik auf Zypern. Einige Kilometer nördlich liegen Enkomi und die Königsgräber aus vorchristlicher Zeit, daneben das St. Barnabas-Kloster mit einer guten archäologischen Sammlung und endlich Salamis, eine Ruinenstadt aus griechisch-römischer Zeit. Der Weg führt weiter nach Nordosten in das Naturschutzgebiet Karpaz, der "Pfannenstiel" der Insel. Einsame Strände, Dünenlandschaften mit Eiablageplätzen der Meeresschildkröten, aber auch idyllische Dörfer mit einfachen Restaurants und Cafés locken den Erholungssuchenden.

 

Der Westen

Fährt man aber von Girne Richtung Westen, gelangt man nach Güzelyurt (Morphou) mit einem guten Museum und weiter nach Soli und Vouni mit Resten zweier aus der Königszeit Zyperns (600-500 v.Chr.) stammender Palastanlagen. Eine gute Straße führt zurück nach Lefkoscha. Wer aber abenteuerlustig ist, sucht bei Karschiyaka den Höhenweg auf dem Kamm des Beschparmak, der bei St. Hilarion wieder auf asphaltierte Straßen trifft. Dazu benötigt man jedoch ein stabiles Auto mit kräftigen Reifen, wenn möglich mit Vierradantrieb, vor allem aber erhebliches fahrerisches Können, denn die "Straße" ist eher für Ziegen als für Autos gebaut. Belohnt wird man aber mit atemberaubenden Ausblicken auf die tief unten liegende Küste und die glühende Mesarya, manchmal sogar von der selben Stelle aus!

 

Die Leute

Die Besucher fremder Länder pflegen stets die Gastfreundschaft der Bevölkerung zu loben - es gibt keinen Reisebericht, der ohne dies auskommt. Deshalb könnte es als Floskel gelten, wenn auch hier die Gastfreundschaft der Zyperntürken gerühmt wird. Nach einer Weile überrascht es den Reisenden jedoch nicht mehr, wenn der Kahve nach dem Frühstück auf Kosten des Hauses geht, oder wenn ihn mitten in Lefkoscha zwei vor ihrem Haus sitzende Frauen zu einem kühlen Getränk herbeiwinken. Nie ist er um Hilfe verlegen, sollte er den Weg suchen, und wenn niemand Englisch spricht, ist bestimmt im übernächsten Haus jemand, der helfen kann. Oft kann das aber nur mit einem Kahve besprochen werden... Ja, der Fremde spürt, daß er aus ganzem Herzen willkommen ist! Eine der Grundeigenschaften der Menschen ist die absolute Ehrlichkeit. Es wird nicht gehandelt, sollten dem Käufer aber ein paar Lira zum Erwerb der gewünschten Wassermelone fehlen - kein Problem! Kriminalität ist praktisch nicht vorhanden, am Strand benützen die Damen ihre Mobiltelefone und gehen anschließend, ohne sich um das gute Stück zu kümmern, ins Wasser - undenkbar an europäischen Stränden! Allerdings bringt diese absolute Ehrlichkeit auch Nachteile mit sich, vor allem auf der politischen Bühne, deren Spieler oft Diplomatie mit Lug und Trug, Ehrlichkeit mit Dummheit verwechseln. Die türkische Küche gehört zu den besten der Welt. Nicht umsonst haben z.B. die Balkanländer viele Gerichte übernommen, allerdings durch zu fetthaltige Ingredienzien verfälscht. Die schlanke Linie der Damen ist garantiert, auch wenn die Meze, eigentlich viele kleine Tellerchen mit Käse, Salaten, Cacik, Gemüse wie Auberginen, Mangold etc. und köstlichem Fisch als Vorspeise, viel zu gut schmeckt. Bei den Süßigkeiten sollte man sich aber Zurückhaltung auferlegen...

 

Ein Land voller Geschichte, Gastfreundschaft und Überraschungen.

 

 
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