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50 Jahre Polnisches Institut in Wien: Geschichte und Jubiläumsfeierlichkeiten

In diesem Jahr feiert das Polnische Institut Wien ein außergewöhnliches 50-jähriges Jubiläum, das eine hervorragende Gelegenheit bietet, das polnische Kulturerbe und die interessantesten Phänomene der polnischen Kultur zu präsentieren. Die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden so gestaltet, dass die Zusammenarbeit mit den österreichischen Partnern, darunter führende Kultureinrichtungen, im Mittelpunkt steht.

Die Geschichte des Instituts reicht bis in die späten 1950er Jahre zurück, als Polen und Österreich begannen, sich um die Formalisierung der kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit zu bemühen. Im Jahr 1959 initiierte Bruno Kreisky, der neu ernannte österreichische Außenminister, Bemühungen zur Normalisierung der Beziehungen zu Polen. Sein Besuch in Polen im März 1960 war der erste seiner Art und führte zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Im Jahr 1961 wurde der „Polnische Lesesaal in Wien“ eingerichtet, dessen Aktivitäten, obwohl durch die Schwierigkeiten der Räumlichkeiten eingeschränkt, von österreichischer Seite anerkannt wurden. Im Gegenzug eröffnete Österreich 1965 einen „Österreichischen Lesesaal“ in Warschau, was ein weiterer Schritt zur Stärkung der polnisch-österreichischen Beziehungen war. In den 1970er Jahren wurde ein Abkommen zwischen der Volksrepublik Polen und der Republik Österreich über kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet. In diesem Abkommen wurden die beiden „Kulturinstitute“ als wichtiges Instrument für die Entwicklung, Stärkung und Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern bezeichnet. In dieser neuen Situation stellte die polnische Seite fest, dass der Name „Polnischer Lesesaal in Wien“, der zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehr als zehn Jahren bestand, Missverständnisse hervorrufen und den Zugang zu meinungsbildenden österreichischen Kreisen erschweren konnte. Daher wurde der Name mit 1. Januar 1974 in „Polnisches Institut Wien“ geändert. 1974 erwarb Polen einen Teil des Gebäudes Am Gestade 7 im Zentrum von Wien, das bald zum Sitz des Polnischen Instituts Wien werden sollte. Der Gebäudekomplex Am Gestade 1-7, der sich am Fuße der Kirche Maria Am Gestade befindet, ist eines der ältesten bürgerlichen Stadthäuser Wiens, das als eines der wenigen Gebäude weitgehend original erhalten geblieben ist. In diesem Gebäude hat das Institut auch heute noch seinen Sitz. Das Institut wurde am 5. Juni 1974 offiziell gegründet.

Die Feierlichkeiten gipfeln in einem Fest auf dem Platz vor dem Institut, das für den 22. Juni geplant ist. Das Programm umfasst eine Reihe von Veranstaltungen, darunter klassische Musikkonzerte mit renommierten Künstlern wie Elżbieta Wiedner-Zajac und dem Pontis Trio, eine szenische Lesung eines eigens für das Jubiläum geschriebenen Stücks von Magdalena Marszałkowska, Tanz- und Kochworkshops sowie ein Abendkonzert der Gruppe Duxius, einem einzigartigen Musikprojekt von Edyta Rogowska, dass die Genres Funk, Indie, Rock und Jazz verbindet. Das Polnische Institut Wien wird gemeinsam mit den Außenministerien Polens und Österreichs und den Behörden des 1. Wiener Gemeindebezirks, in Zusammenarbeit mit vielen österreichischen Kultureinrichtungen und langjährigen Partnerinstitutionen, aber vor allem mit unseren Freunden und Gästen feiern.

Doch das ist noch nicht alles. Im Rahmen der Reihe „Polish Your Summer“ werden in Zusammenarbeit mit dem MuseumsQuartier und dem Adam-Mickiewicz-Institut drei Freiluftkonzerte veranstaltet, bei denen neue Trends in der polnischen Jazz-, Elektronik- und Volksmusik vorgestellt werden. Eröffnet wird die Reihe am 19.06. durch das Quartett Siema Ziemia, das auf Genres mit elektronischen Wurzeln wie Breakbeat, Techno, Footwork/Juke zurückgreift und diese mit Jazzimprovisation und Clubkultur verbindet. Die in Krakau lebende Künstlerin Martyna Basta wird am 26.06. auftreten und ambiente-experimentelle Musik aus ihrem letzten Album präsentieren, die Elektronik mit ihrer Stimme und Naturaufnahmen kombiniert. Den Abschluss der Reihe bildet am 3.07. ein Konzert von Karolina Cicha - einer Multiinstrumentalistin, die sich auf traditionelle Musik aus Mittel- und Osteuropa stützt und Polnisch, Weißrussisch, Jiddisch und Esperanto miteinander verbindet.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wird es eine intensive Social-Media-Kampagne geben, bei der unter anderem Glückwünsche von hochrangigen Vertretern von Ministerien beider Länder, österreichischen Partnerinstitutionen, Kulturinstituten und Botschaften anderer Länder, die im Wiener EUNIC-Cluster kooperieren, sowie von Vertretern anderer polnischer Institute in aller Welt veröffentlicht werden. Ziel der Kampagne ist es, die internationale Dimension der Aktivitäten des Instituts und seine Bedeutung für das österreichische Kulturleben hervorzuheben.

Eine der symbolischen Gesten, die die Zusammenarbeit zwischen Polen und Österreich unterstreichen, wird die Aufstellung einer speziell entworfenen Bank auf dem Platz vor dem Institut sein. Das Projekt wurde von Studenten der Warschauer School of Form realisiert und wird ein Geschenk des Polnischen Instituts Wien an die Stadt Wien sein. Die Aufstellung der Bank ist für Ende Juni/Anfang Juli geplant und wird über die sozialen Medien verfolgt werden.

Die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Polnischen Instituts Wien sind nicht nur eine Gelegenheit zum Feiern, sondern auch zur Vertiefung der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Polen und Österreich, wodurch die Bedeutung des internationalen kulturellen und wissenschaftlichen Austauschs unterstrichen wird.

Weitere Informationen: https://instytutpolski.pl/wien/2024/04/22/feiern-sie-mit-uns-50-jahre-kultur-am-gestade-2/

 
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